Auf den Spuren von Pangäa –
Die erdgeschichtliche Entwicklung im Geopark

 

Das Logo symbolisiert das Motto des Geoparks "Auf den Spuren von Pangäa"

Die Gesteine und geologischen Aufschlüsse im Nationalen GeoPark Thüringen Inselsberg – Drei Gleichen bezeugen die Entstehung des Superkontinentes Pangäa und seine Ent- wicklung von den Anfängen bis zu seinem Auseinander-brechen.

 

 

Zeittafel der erdgeschichtlichen Entwicklung im Geopark

Die Entstehung des Superkontinents Pangäa

Die ältesten Gesteine im Geopark, die kristallinen Gesteine des Grundgebirges, bezeugen die Entstehung des Superkontinents Pangäa.

Die ältesten Gesteine im Geopark, die kristallinen Gesteine des Grundgebir- ges, bezeugen die Ent- stehung des Superkonti- nents Pangäa.

Das GeoPark-Gebiet wird aus Ge- steinen aufgebaut, welche ein Alter von ca. 550 Millionen Jahren bis heute umfassen. Die Gesteinsserien des Grundgebirges findet man in der Inselsbergregion im Kristallinkomplex von Ruhla-Brotterode. Hierzu zählen metamorphe (u.a. Steinbacher Augen-gneis) und magmatische Gesteine (Ruhlaer Granit, Brotteröder Diorit und Trusetaler Granit). Sie wurden im Zuge der Gebirgsbildung des Variszischen Gebirges gebildet, das durch die Kollision der Nordkontinente mit dem Südkontinent Gondwana gebildet wurde.
Mit der Kollision entsteht der Super-Kontinent Pangäa. Der Name Pangäa bedeutet allumfassende (pan) Erde (gaia).

Landschaftsbilder auf Pangäa

Aus dem Abtragungsschutt des Variszischen Gebirges wurde das Übergangsstockwerk gebildet. Es handelt sich hierbei überwiegend um rötlich gefärbte Sedimente – Sand und Tonsteine sowie Konglomerate – aus der Zeit des Rotliegend (ca. 300 – ca. 257 Mio. Jahre). Sie stellen im Wesentlichen den verfestigten Abtragungsschutt (sogenannte Molasse) dar.

Ursaurier Orobates pabsti

 

Die jüngeren Schichten des Über- gangsstockwerkes und des Tafeldeck- gebirges entstanden im Zentrum des Superkontinents. Jede Schichtfläche vom Oberen Karbon (ca. 310 Millionen Jahre alt) bis zu den jüngsten Abschnitten des Tafeldeckgebirges, den ca. 190 Millionen Jahren alten Schichten des Unteren Jura, stellt den Abdruck der Oberfläche Pangäas dar.

Porphyr

 

Nach der Gebirgsbildung setzte ein intensiver Vulkanismus ein. Gefördert wurde vor allem saure Lava, welche u.a. die Gesteinskomplexe bildete, aus denen heute der Große Inselsberg besteht.

Moostierchen Acanthocladia sp.

 
 

Nach der Rotliegend-Zeit geriet die GeoPark-Region mehrere Male über viele Millionen Jahre unter Meeres-bedeckung und das Tafeldeckgebirge wurde gebildet. Man findet zum einen die Gesteinsserien aus der Zeit des Zechstein am Nord- und Südrand des Thüringer Waldes. Damals bedeckte ein flaches Schelfmeer fast ganz Europa. Da Europa zu dieser Zeit im tropischen Klimabereich lag, enstanden am Rand des Meeres und um Inseln im Meer tropische Riffe (z.B. Altensteiner Riff bei Bad Liebenstein).

 

Das nord- und südthüringische Vorland des Thüringer Waldes, insbesondere das Drei Gleichen-Gebiet, ist aus den Gesteinsabfolgen der Trias-Zeit (Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper; vor ca. 251 bis ca. 208 Mio. Jahren) aufgebaut. Jura ist hier nur reliktisch mit dem Lias vertreten und kreidezeitliche Gesteine fehlen im GeoPark vollständig.

 

Ceratit - ein Kopffüsser aus dem Muschelkalk.

Jedes Lebewesen, dessen Überreste oder Spuren man heute als Fossil auf den Schichtflächen findet, war ein Bewohner von Pangäa. Das gilt für ein baumhohes Farngewächs der Rot- liegendzeit genauso wie für ein Ammonshorn (Ceratit) aus dem Meer des Oberen Muschelkalkes.

Das heutige Landschaftsbild

Die Lockergesteine, d.h. Kiese, Sande und Tone sowie Travertine aus den jüngsten geologischen Zeitabschnitten der Zeit des Tertiär und Quartär (ca. 65 Mio. Jahre bis heute) bilden als Hüllstockwerk den Abschluss.

Blick von Leina auf den Inselsberg

Das heutige Landschaftsbild ist das Ergebnis einer tertiären und quartären Reliefentwicklung. Im Zuge der soge- nannten saxonischen Bruchschollen-Tektonik, einer Fernwirkung der alp- idischen Gebirgsbildung, entstand die derzeitige Geländegestalt. Dabei wurde der Thüringer Wald als Scholle um ca. 2.000 bis 2.500 m empor- gehoben und das Vorland zwischen dem Thüringer Wald und dem Harz muldenartig eingesenkt.

Plattentektonik

Alfred Wegener, Quelle:

Der deutsche Meteorologe und Polarforscher Alfred Wegener (1880-1930) behauptete im Jahre 1912, dass es einst einen riesigen “Urkontinent” (Pangäa) gab, der in der jüngeren Erdgeschichte zerbrach und aus- einanderdriftete.

 

Die Vorstellung “wandernder Kontinente” wurde von den Geologen seiner Zeit entschieden abgelehnt, erst in den 1960´er Jahren erkannte man die Mechanismen dieser bis dahin unvorstellbaren Kontinentalverschiebung. Wegeners Theorie wurde in modernisierter Form, als “Plattentektonik”, zu einem grund- legenden Konzept der modernen Geowissen- schaften.

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