Georgenthal

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Felsen an der Halsbreche

Der Kurort Georgenthal liegt auf der Nordrandstörung des Thüringer Waldes wo die Schichten des Buntsandstein und Zechsteins flexurartig aufgeschleppt sind. Südwestlich der Störung streichen Schichten des Oberen Karbons aus. Diese über 1000 m mächtige Abfolge von Vulkaniten mit mittlerem Quarz-gehalt (Andesite) trägt heute den Namen Georgenthal-Formation. Der größte Teil der Georgenthaler Flur wird aber von den roten Konglomeraten und Sandsteinen der Tambach-Formation (Unter-perm) eingenommen.

 

Mineral Fluorit

In Georgenthal wurden, wie überall im Thüringer Wald, zahlreiche Bergbauversuche unternommen, meist mit bescheidenem Erfolg. Im Abbau standen zum Beispiel der Kupferschiefer an der Nordrandstörung und Flussspatgänge an der Hammerwand oberhalb der Schlöffelsmühle. Von Bedeutung war vor allem die Gewinnung von Natursteinen darunter vor allem die „Porphyrite“ am Georgenberg und der Tambacher Sandstein, der entlang der Apfelstädt in zahlreichen Steinbrüchen gewonnen wurde und noch heute in einem Steinbruch auf dem Bromacker gewonnen wird. Hier befindet sich auch die weltweit bedeutende Ursaurier-Fundstelle.

 

Ursaurier vom Bromacker

Graf Sizzo der III. von Schwarzburg-Käfernburg gründete 1143 auf dem Georgenberg ein Kloster – sehr zum Missfallen der ludo-wingischen Landgrafen, grenzten die Besitztümer des Zister-zienserklosters doch direkt an das Gebiet des 1085 gegründeten Benediktinerklosters Reinhardtsbrunn, dem Hauskloster der Ludowinger. Vom ursprünglichen Sitz des Klosters auf dem Georgenberg ist heute nichts mehr zu sehen. Eine großflächige archäologische Erkundung steht noch aus.

 

Klosterruine Georgenthal

Irgendwann vor 1189 wurde der Sitz des Klosters ins Tal der Apfelstädt verlegt. Nach der Reformation wurde die riesige Abteikirche aufgegeben und verfiel. Zwischen 1891 und 1896 wurden ihre Fundamente ausgegraben, sie stellen heute ein besuchenswertes archäologisches Denkmal dar. Andere Gebäude der weitläufigen Klosteranlage haben, mit späteren Umbauten, die Zeiten überstanden. Dazu zählt die St. Elisabeth-Kirche und das Kornhaus mit seiner beeindruckenden gotischen Maßwerk-rose.

 

Typische Gesteine sind das Bielstein-Konglomerat, das die Basis der Tambach-Formation bildet und an vielen Stellen um Georgenthal interessante Erosionsformen herausgebildet hat, sowie die „Porphyrite“, ein andesitisches Lavagestein das hier vor ca. 300 Millionen Jahren im Oberen Karbon, einen riesigen Schildvulkan aufbaute. In einem alten Steinbruch im Schlossbrunntal, der auch den Einband der aktuellen geologischen Karte des Thüringer Waldes ziert, kann man die diskordante Auflagerung des Bielsteinkonglomerat auf den Andesiten der Georgenthal-Formation beobachten. Die Schichtlücke umfasst das gesamte klassische Rotliegende.

 

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